Zunder — Almost Pearfect

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Kategorie:
Creative Strategy

Auszeichnung:
Shortlist (2025)

Auftraggeber:in:
Haselberger Most

Almost Pearfect wurde als eigenständige Most-Marke in der Gastronomie und im Handel positioniert. Durch ein mutiges Design, radikale Ehrlichkeit und ein auffälliges Visuelles Branding hebt sich die Marke klar vom traditionellen Image des Most ab. Die Einführung wurde auf Flaschen, Merch, Website und Social Media inszeniert und auf internationalen Messen präsentiert. Spitzenrestaurants haben Almost Pearfect bereits auf ihre Karten gesetzt, die Bestellungen sind auf Rekordniveau gestiegen. Das Branding trifft den Zeitgeist: Eine Marke, die Unperfektion feiert, schafft Aufmerksamkeit – visuell, sprachlich und in ihrer konsequent eigenständigen Inszenierung.

Insight:
In einer Welt, die Perfektion glorifiziert, sehnen sich Menschen nach Echtheit. Marken, die Fehler, Eigenheiten und das Unperfekte annehmen, wirken authentischer und nahbarer. Almost Pearfect macht genau das – es stellt sich bewusst gegen die gängigen Schönheitsideale von Marken, Produkten und Designs.

Most hat ein Imageproblem. Er gilt als altmodisch, verursacht Kopfschmerzen und wird oft als unattraktives Getränk wahrgenommen. Anstatt diese negativen Assoziationen zu verstecken, greift Almost Pearfect sie offensiv auf. Es macht die Unperfektion zum Markenkern – ehrlich, roh und mit einem Augenzwinkern.

Das Konzept dreht sich um einen simplen, aber kraftvollen Gedanken: Perfektion ist eine Illusion. Unperfektion ist ehrlich. Most wird aus Fallobst gemacht – nicht perfekt, aber genauso gut. Die Natur ist nicht perfekt – und genau das macht sie faszinierend. Haslbergers Most kommt von der Birne – die perfekte Grundlage für ein Wortspiel, das die Markenidee in sich trägt: Almost Pearfect.

Strategische Umsetzung:
– Branding & Naming: Der Name ist Programm. Almost Pearfect spielt mit Erwartungshaltungen und erzeugt sofort einen Wiedererkennungswert. “Almost” bedeutet “Alles Most”, die Dopplung von „Perfect“ und „Pear“ verstärkt die Markenbotschaft.
– Design & Farben: Statt traditionellem, bodenständigem Most-Design setzt die Marke auf mutiges Neon-Rot, das in der Getränkebranche untypisch ist. Es bricht mit Konventionen und signalisiert: Das hier ist anders.
– Kommunikation: Die Sprache ist radikal ehrlich. Sie verzichtet auf klassische Werbefloskeln und spricht direkt an, was andere Marken vermeiden würden – Unperfektion, Fehler und die Eigenheiten des Produkts.
– Multisensorisches Erlebnis: Die Marke zieht sich durch Flaschen, Merch, Website und Social Media. Jedes Touchpoint-Design betont das Imperfekte – in den Texten, den Bildern und der gesamten Markenwelt.
– Relevanz für die Gastronomie: Almost Pearfect schafft es, Most wieder attraktiv zu machen. Die Marke bringt ein vermeintlich „altmodisches“ Produkt mit einer modernen Identität in Spitzenrestaurants und auf internationale Messen.

Warum das funktioniert:
Authentizität zieht an: Konsumenten haben genug von perfekten Inszenierungen und suchen nach ehrlichen Marken.
Differenzierung im Markt: Almost Pearfect hebt sich durch mutiges Design und unkonventionelle Kommunikation von traditionellen Mostmarken ab.
Wiedererkennung & Wortspiel: Der Name bleibt hängen, die Dopplung verstärkt die Marke.
Erlebnis statt Produkt: Almost Pearfect ist mehr als Most – es ist ein Statement für die Schönheit der Unperfektion.

Fazit:
Almost Pearfect zeigt, dass wahre Stärke in der Ehrlichkeit liegt. In einer Welt, die Perfektion erwartet, macht die Marke das Unperfekte zum Held. Das Ergebnis: Ein unverwechselbares Branding, das sich traut, anders zu sein – und genau deshalb im Gedächtnis bleibt.

Idea:
Eine starke Creative Idea braucht eine solide strategische Basis. Die Creative Strategy für Almost Pearfect war von Anfang an darauf ausgerichtet, Most neu zu definieren, ihn aus seiner traditionellen Wahrnehmung zu befreien und ihn für eine neue Zielgruppe spannend zu machen.

a) Insight als Ausgangspunkt der Strategie
Der strategische Insight hinter der Marke lautete:
In einer Welt, die Perfektion glorifiziert, sehnen sich Menschen nach Echtheit.

Das Markenuniversum ist heute oft makellos, clean und durchinszeniert. Doch Konsumenten haben zunehmend das Bedürfnis nach Ehrlichkeit und Authentizität. Das bedeutet: Eine Marke, die sich nicht verstellt, sondern mit ihren Eigenheiten spielt, schafft eine tiefere Verbindung.

Almost Pearfect nutzt diesen Insight konsequent: Nicht das Glatte, sondern das Unperfekte macht Produkte, Marken und Menschen einzigartig.

b) Übersetzung des Insights in die Creative Idea

Der strategische Gedanke wurde in eine kreative Leitidee überführt, die sich auf drei wesentliche Prinzipien stützt:
1. Unperfektion als Marken-Asset nutzen
– Fallobst? Perfekt. Most mit Charakter? Noch besser.
– Das Unperfekte ist kein Makel, sondern die DNA der Marke.

2. Ehrlichkeit als Differenzierungsmerkmal einsetzen
– Radikale Ehrlichkeit schafft Glaubwürdigkeit und zieht Aufmerksamkeit auf sich.
– Keine glattgebügelten Werbeslogans, sondern direkte, charmante Kommunikation.

3. Mutiges Design für maximale Sichtbarkeit
– Neon-Rot als Hauptfarbe bricht mit Most-Traditionen.
– Ein Name, der als cleveres Wortspiel sofort im Kopf bleibt: Almost Pearfect.

c) Umsetzung der Strategy in den kreativen Markenkosmos

Die Creative Strategy hat die gesamte Markenwelt inspiriert und geformt. Sie wurde zum Leitfaden für Design, Tonalität, Packaging und Markenerlebnis.
1. Naming & Branding:
– „Almost Pearfect“ verbindet Wortspiel mit einer starken Botschaft.
– Der Name transportiert auf einen Blick, worum es geht: Unperfektion als Identität.
2. Design & Packaging:
– Neon-Rot als Key Color sorgt für maximale Aufmerksamkeit.
– Schlichte, moderne Typografie bricht mit der typischen Landhaus-Ästhetik von Most-Produkten.
– Ungewöhnliche Flaschenform & Verpackung unterstreichen das eigenständige Branding.
3. Kommunikation & Tonalität:
– Mutige, ehrliche, ungeschönte Sprache: „Most hat ein Imageproblem – genau das feiern wir.“
– Selbstironie als Stilmittel: Unperfekte Produkte, selbstbewusst kommuniziert.
– Multisensorische Markenerfahrung: Sprache, Design und Haptik ergänzen sich zu einem einheitlichen Erlebnis.
4. Markenaktivierung & Marktauftritt:
– Gastronomie & Messen: Der unkonventionelle Ansatz machte Almost Pearfect zu einem gefragten Produkt in der gehobenen Gastronomie.
– Merchandise: T-Shirts, Unterhosen, Kappen, Socken und weitere Accessoires tragen die unverkennbare Designhandschrift der Marke.
– Social Media: Authentische, humorvolle Inszenierung mit Community-Engagement.

3. Fazit: Wie Creative Strategy und Creative Idea sich gegenseitig verstärken

Die Creative Strategy gab die Richtung vor: Most braucht ein neues Image – aber nicht durch Anpassung, sondern durch radikale Umarmung seiner Eigenheiten.

Die Creative Idea setzte diese Strategie konsequent um, indem sie die Unperfektion zelebrierte und daraus eine mutige, polarisierende Marke formte.

Das Ergebnis: Almost Pearfect ist kein gewöhnlicher Most. Es ist ein Statement, eine Haltung, eine visuelle und inhaltliche Revolution in einer sonst traditionellen Branche.

Die Verbindung aus strategischer Klarheit und kreativer Konsequenz macht die Marke unverwechselbar – und genau das ist ihr Erfolgsgeheimnis.

Creative Lead:
Zunder (Oberösterreich)

Design Firm:
Zunder

Animator:
Tanja Pramberger

Art Director:
Barbara Oppelt, Sophia Wäger

Creative Director:
Florian Knogler

Designer:
Martin Klaffensteiner, Theresa Maria Dirtl

Project Manager:
Viktoria Hager

Strategy Director:
Nina Kern