Corona & die Werbebranche – Welche Hilfe gibt es?

Für EPU

  • Sofort möglich: Bei der SVS herunterstufen lassen. Wenn das nicht reicht, kann man die Beiträge auch stunden lassen.
  • Auch beim Finanzamt ist eine Herabstufung der Vorauszahlungen sowie eine Stundung von Nachzahlungen möglich.
  • Wenn man ein Büro hat: beim Vermieter anrufen und um Reduktion nach §1104 ABGB ansuchen. Co-Working ist derzeit z.B. auch gar nicht möglich. Aber: sprecht miteinander. Das Nichtbezahlen der Miete verlagert das Problem natürlich auf andere.
  • Förderungen / Härtefonds: jedes Bundesland hat eigene.
    Angebot der WK Wien
    Auf dieser Seite finden sich auch Links zur SVS und ÖGK.
  • Härtefonds der Bundesregierung: dieser wird über die Wirtschaftskammer abgewickelt, die gerade die Strukturen dafür aufbaut. Gleichzeitig wird noch an den Kriterien für eine Beantragung gearbeitet, d.h. es steht (Stand 24.3.2020) noch nichts Genaues fest.

 

Für KMU

  • Sofort möglich: Bei der SVS herunterstufen lassen. Wenn das nicht reicht, kann man die Beiträge auch stunden lassen.
  • Auch beim Finanzamt ist eine Herabstufung der Vorauszahlungen sowie eine Stundung von Nachzahlungen möglich.
  • Wenn man ein Büro hat: beim Vermieter anrufen und um Reduktion nach §1104 ABGB ansuchen
  • Die Kurzarbeit ist an sich ein gutes Modell. Offen ist aber noch, wann das AMS Beträge rücküberweist. Für Firmen, die liquide sind und die Gehälter vorstrecken können, ist die Kurzarbeit also eine gute Lösung. Alle anderen müssen warten, ob es noch zu einer Lösung kommt, oder ob die Bank auf Basis der Zusicherung des AMS den Überziehungsrahmen erweitert. Die im Jahr 2008 großzügig geretteten Banken könnten hier übrigens auch zu einer Abfederung der Verluste beitragen, diesbezüglich gibt es aber noch keine Vorschläge.
  • Agenturen bis zu 10 Mitarbeitern werden über den Härtefonds der Bundesregierung abgewickelt. Dieser Antrag läuft über die WKO, Details fehlen aber noch.

 

Für Betriebe über 10 Mitarbeiter

  • Möglichkeit der Kurzarbeit.
  • Hier fehlen noch konkrete Lösungen, die Regierung geht wohl zur Zeit davon aus, dass Haftungen genügen …

 

„Tatsache ist leider: die Hilfe für EPUs und KMUs ist mit 1 Mrd. gedeckelt. Das ist in Anbetracht der betroffenen Arbeitsplätze und der Wirtschaftsleistung ein Hohn. Wer also gerade Zeit hat, eine Kampagne für EPUs und KMUs zu machen: jetzt wäre ein großartiger Zeitpunkt. Deutschland scheint hier einen besseren Weg zu gehen“, so Helena Luczynski, ehemaliger CCA-Vorstand und neues Mitglied der Fachgruppe Werbung Wien. „Die wahre Härte des Härtefonds ist, dass man z.B. in Wien mit maximal 1.000€ im Monat rechnen darf. Und trotzdem Verluste nachweisen muss, um diese Almosen mühsam zu beantragen.“ In Wien wird übrigens der März 2019 als Referenzwert herangezogen.

Ein weiteres Problem der Werbe-Branche, dass die Härtefonds nicht berücksichtigen: Viele Agenturen und Freelancer fakturieren noch Aufträge der letzten Monate, d.h. die meisten haben im März gar keine Verluste vorzuweisen – diese kommen erst später. Welche Hilfe es für all jene gibt, die dann plötzlich im Mai/Juni eine 0 am Konto haben, wird bis dato weder von der Regierung, der Stadt Wien, noch der Wirtschaftskammer beantwortet.

Erstellt am 24. März 2020

 

Weitere Infos folgen.