CCA-Statement | Lust auf Qualitätsjournalismus.

Der CCA Creativ Club Austria spricht sich entschieden gegen das Schalten von Werbung im Umfeld geschmackloser und unethischer Berichterstattung aus.

Die Ereignisse rund um den 2. November 2020 in Wien und die damit einhergehende Art der Berichterstattung heimischer Medien hat uns als Vertretung und Sprachrohr der österreichischen Kreativszene insbesondere im Umfeld der Werbung dazu bewogen, Stellung zu beziehen.

Selbstverständlich bekennen wir uns dazu, aktuelle Berichterstattung, Information und Meinungsfreiheit nicht nur anzuerkennen, sondern zu fördern, da eine qualitative Berichterstattung auch ein ideales Umfeld für kreative Werbung darstellt.

Die Art und Weise wie jedoch manche heimischen Medien über das schreckliche Attentat in Wien berichteten, das Zeigen von Videos, in denen Menschen getötet werden, das wiederholte Übertragen von terroristischen Aktionen, bei denen Menschen ihr Leben lassen, stellt aus unserer Sicht in keiner Weise Qualitätsjournalismus dar, sondern dient einzig und allein der Sensationsgier und der Klickrate und ist damit moralisch mehr als bedenklich sowie aus ethischer Sicht verachtenswert.

Wir begrüßen die Reaktionen von Marken wie Billa, Spar, Interspar, Hofer, Hervis (u.a.) welche zeigen, dass in von Sensationsjournalismus getriebenen Medien zukünftig kein Platz für qualitative Werbung ist.

Als CCA empfehlen wir unseren Mitgliedern, unseren Partnern in den Mediaagenturen sowie allen Auftraggeberinnen und Auftraggebern, die für eine hohe Qualität in journalistischer Sicht genauso eintreten wie für eine Haltung, einer solchen – aus unserem Verständnis – geschmacklosen und verachtenswerten Berichterstattung keinen Raum für Werbung zu geben und daher konsequent auf Schaltungen in diesen Medien zu verzichten, zumal eine Positionierung von kreativer Werbung in solch einem Umfeld obendrein marktschädigend sein kann.

Andreas Spielvogel und Patrik Partl
Im Namen des CCA-Vorstands.