CCA-Mitglieder zur CoV-Situation (26.3.2020)
Roman Steiner (AANDRS, Wien)
Auch AANDRS befindet sich seit Freitag, den 13. im Homeoffice. New Work ist für uns nichts Neues, Workflow und Kommunikation funktionieren deshalb sehr gut – bis auf ein bisschen Staubsauger- und Kinderlärm im Hintergrund natürlich. Die neu bestellten Tischgestelle für unser Büro werden wir wohl vorerst nicht benötigen…
Andreas Putz, Mike Nagy (Jung v. Matt/Donau)
Auch wenn es vor Tag 1 der Ausgangsbeschränkung noch unklar war, ob und wie reibungslos der Umzug in eine digitale Arbeitswelt funktionieren kann, so ist es spätestens seit Tag 2 klar, dass der Arbeitsalltag – bis auf den gemeinsamen Kaffee in der Küche – ohne Abstriche auch in den eigenen vier Wänden gestaltet werden kann. Der Remote-Zugriff auf den Agenturserver ermöglicht problemlos die Arbeit an allen Projekten, Meetings finden digital statt und der Austausch zu Projekten funktioniert dank agenturinternen Massengers problemlos. In einer Welt in der immer mehr Digital Natives leben eigentlich kein Wunder.
Doch auch der zwischenmenschliche Austausch und der Agenturspirit wird in Zeiten von Selbstisolation aufrecht erhalten. So treffen wir uns montags vor der digitalen Montagsrunde zum gemeinsamen Yoga per Videochat, oder kochen mittwochs Ravioli mit Hilfe des Spitzenkochs Paul Ivic um am Freitag die Woche per Gruppenmeditation ausklingen zu lassen. So bleiben wir im regen (digitalen) Kontakt, egal wie viele Tage Ausgangsbeschränkung noch auf uns warten.
Andreas Spielvogel (DDB Wien)
Thomas Tatzl und ich hatten uns bereits vor längerer Zeit mit dem Thema Home-Office befasst und konnten daher innerhalb von nur 2 Tagen die gesamte Agentur auf 35 Home-Office Standorte in ganz Österreich aufteilen.
Unsere Auftraggeber verschieben einiges in den Herbst, wir arbeiten jedoch längst an den Maßnahmen „danach“. Entsprechend hoch ist die Auslastung der Kreativen und Strategen.
Wir rechnen derzeit mit leichten Einbrüchen – insbesondere im New Biz Bereich – da ist jetzt einiges stehen geblieben bzw. massiv verrutscht. Das hat auch Auswirkung auf die Personalsuche. Aber wir sind guter Dinge. Es ist reichlich Bedarf an strategisch-kreativer Kommunikation. Ein Steckenpferd von uns.
Patrik Partl (Brokkoli, Wien)
Noch nie waren gute Ideen so wichtig wie jetzt. Als Agenturen müssen wir jetzt unseren Kunden helfen durch Ideen ihre Mitarbeiter vor der Kündigung zu schützen.
Alistair Thompson (DMB.)
Und plötzlich war DMB. im Home-Office.
Überraschend, wie gut das läuft.
Ebenfalls überraschend, wie viel noch läuft!
Corona Krisenkommunikation, Daily Business, Neugeschäft: die Mailbox ist voll mit Briefings.
Denn zum Glück haben sich die neuen Home-Office-Arbeitsweisen auch bei unseren Kunden etabliert. Bei den Video-Calls gibt es dann eben die Jogging-Variante des Anzugs.
Auf beiden Seiten der Kamera.
Erfrischend, dieser neue, lockere Umgang miteinander.
Trotzdem: hoffen wir, dass der Covid Ausnahme-Zustand bald vorbei geht.
Denn geht´s der Wirtschaft schlecht, geht´s uns allen schlecht. Da ist es leider so, wie mit Corona: manche bekommen es früher, manche haben es schon, manche später. Aber gefährdet sind alle.
Stay safe. Stay home. Stay creative.
Christian Salić (Salić, Salzburg)
Kurzarbeit rettet Arbeitsplätze und die AWS-Garantieübernahmen sind ein zentrales Instrument für die Liquidität von Unternehmen. Allerdings hängt jetzt vieles von den Banken ab: Werden die Banken die Maßnahmen der Regierung mittragen oder stellen sie sich quer? Ich höre da von Kolleginnen und Kollegen sehr Unterschiedliches: Gerade bei den Garantieübernahmen werden zusätzliche Sicherheiten gefordert oder Businesspläne für die nächsten 6 Monate. Kommt zur Vernunft, liebe Banken: Wir haben euch 2009 mit Steuergeld gerettet, jetzt ist es an der Zeit, etwas davon der Wirtschaft zurückzugeben.
Franz Riebenbauer (Studio Riebenbauer, Wien / Berlin / San Francisco)
Derzeit ist die Auftragslage bei uns noch sehr gut. Jedoch ist die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr gar nicht mehr einschätzbar. Ich denke ab Juni/Juli wird sich die Krise in unserer Branche brutal niederschlagen. Auch unser Standort in Kalifornien ist derzeit von der Shelter-in-place Situation betroffen. In ganz Kalifornien ist alles auf hold und für uns ist es derzeit auch nicht absehbar, wann wir wieder in die USA fliegen können. Alles keine guten Vorzeichen. Ich hoffe, dass sich der asiatische Markt erholt und wir die Situation in Europa und den USA am asiatischen Markt ausgleichen können.
Wir werden versuchen alle Mitarbeiter zu halten. Ob uns das gelingt ist aber fraglich. Kurzarbeit ist zu bürokratisch und der 1MRD. Topf für KMUs ist ein Witz. Ich denke man wird sich entscheiden müssen – generelle Quarantäne für alle Risikogruppen, flächendeckende Tests – oder eine Wirtschaft die sich im freien Fall befindet. Und ja – der letzte macht dann das Licht aus.
Tom Jank (Tom Jank Network, Tirol)
Den EPUs und kleinen KMUs ist mit dem 1 Mrd-Nothilfe-Paket bei weitem nicht geholfen. Das wären nach Durchrechnung 1000 Euro + – für die Betriebe. Hier muss nachgebessert werden, zumal viele noch alte Projekte verrechnen und erst im Mai, Juni, Juli out of Jobs sein werden. Das würde einen Kahlschlag bei den EPUs und KMUs nach sich ziehen.
Ansonsten sind wir alle gefordert kreative Ideen des Überlebens, Modifizierens und Neuaufstellens zu entwickeln. Be aware. Be positiv.
Mike Fuisz (moodley)
Eine absolute Herausforderung mit steiler Lernkurve. Für alle. Gerade eben ist nichts mehr so wie es einmal war. Marken sind jetzt aufgefordert, sich schnell an eine sich verändernde und unsichere Welt anzupassen. Jetzt heißt es mit viel Kreativität, Mut, Haltung und Charakter Neues anzugehen.
Alles verkehrt denken. Das gilt ganz besonders für uns Agenturen.
Eva Oberdorfer (We Make Stories)
Wenn man sich umschaut, wieviel großartige Initiativen in den letzten Tagen von Null auf aus dem Boden gestampft wurden, dann weiß man, wie diese Krise für Unternehmen und Marken zu bewältigen sein wird: Mit der Kraft von neuen Ideen und das beschreiten von neuen Wegen. Und diese Chance sollten wir als Branche nutzen.
Florian Knogler (Zunder, Linz)
Nach über einer Woche im Home Office kann ich sagen – es funktioniert. Wir arbeiten und lachen via Screen zusammen, es gibt definitiv schlimmeres im Leben. Unsere Welt und unser Verhalten verändern sich gerade rapide und diesen Weg wollen wir mitgehen – positiv und locker. Entscheidend werden für uns alle wohl die nächsten Monate sein. Die Krise wollen wir überstehen – es wird funktionieren. #bettertogether
Edi Hochleitner (Wien Nord)
Wir sind praktisch alle im Home-Office. Das funktioniert erstaunlich gut. Auch die Stimmung im Team ist gut, wobei natürlich niemand sagen kann, wie sich die Maßnahmen der Regierung auf unser aller Befindlichkeiten auswirken werden, vor allem, wenn sie noch lange dauern.
Das erfreulichste: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gesund und blicken guten Mutes einem hoffentlich baldigen Ende dieser Pandemie entgegen.
Bernd Wilfinger (stoff Werbeagentur, Wien/Klagenfurt)
Die Situation ist natürlich sehr speziell, aber die ersten zwei Wochen im Home Office haben sehr gut geklappt, sowohl was die internen Prozesse betrifft als auch die Abstimmung mit unseren Kunden und Partnern. Leider sind einige Projekte on hold oder abgesagt, aber wir sind glücklicherweise breit aufgestellt und bekommen nach wie vor sehr spannende Kunden- und Projektanfragen. Im Moment hält es sich die Waage, es lässt sich aber noch nicht abschätzen, wie sich die Situation auf lange Sicht entwickelt. Wir bleiben aber auf jeden Fall optimistisch und geben weiter Stoff!
Bernd Jungmair (Cosmix Studios)
Da wir unser 24/7 Service schon viele Jahre am Start haben und jederzeit von überall die wichtigsten Bedürfnisse unserer Kunden erledigen können, ist so etwas wie Homeoffice nichts neues. Neu ist leider der Umstand, dass Sprecher nur noch Online aufgenommen werden dürfen.. Alles in Allem würde ich mich freuen, wenn alle gesund bleiben und wir das gemeinsam schadlos durchstehen…
Dieter Klein, Rudi Janisch, Sebastian Larrosa-Lombardi (PPM Film, PPM 2.0., PPM Foto)
Von 0 auf 100 und retour ist eine Situation die wir nur allzu gut kennen. Es ist quasi unser täglich Brot. Organisation, Unmögliches möglich zu machen sind ja unsere Kernkompetenzen. Wir versuchen unsere Stärken nun zu nutzen und erarbeiten kreative Lösungen zur Umsetzung der jeweiligen Projekte mit den derzeitigen Rahmenbedingungen.
Wir sind durch die momentane Situation in unseren Teilbereichen unterschiedlich gefordert.
Unsere gesamte Postproduction wurde frühzeitig dezentral organisiert, sodass jeder von zuhause problemlos Zugriff auf alle Geräte (Avid, Smoke, da vinci Farbkorrektur, etc.) und Dateien hat. Hier gibt es keinen Unterschied in Arbeitsleistung und auch Auslastung. Gerade jetzt gilt es eine Vielzahl an Adaptionen und Film Er- und Fertigstellungen zu realisieren.
Anders stellt sich die Situation hingegen bei der aktiven Drehvorbereitung dar. Praktisch alle geplanten Dreharbeiten sind verschoben worden oder werden sind von einem großen Fragezeichen begleitet.
Wir bereiten die laufenden Projekte so gut wie es die derzeitige Situation erlaubt vor, um schnellstmöglich diese produzieren zu können. So organisieren wir z.B. zurzeit Home-Video-Castings, desgleichen für Locations etc.
Bei PPM Foto sind wir mit zwei unterschiedlichen Situationen konfrontiert. An einen Studiobetrieb ist im Moment nicht zu denken, alle anderen Shootings sind hingegen in weit geringerem Maße betroffen. Fotograf & Assistent als mobiles Kleinstteam vermögen hier vieles zu bewerkstelligen, aber natürlich sind auch hier Grenzen gesetzt. Auch wenn wir diese, durch die vorhandene Technik, so weit wie möglich nach Außen verschieben.
Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Antworten und kreative Lösungen. Fairness und Solidarität Mitarbeitern, Agenturen und Kunden gegenüber werden uns helfen diese Krise so gut wie möglich zu bewältigen.
Jedoch: Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.