Review Fair Work(shop) mit Lena Marie Glaser zum Thema „Generationen“ | 26.4.2024

● Teilnehmer:innen nehmen bereits erstarrte Strukturen in der Arbeitswelt wahr.

● Community Building im Diskurs Fair Work spielt eine entscheidende Rolle. In der Konversation im „Gemeinsam“ bleiben.

● Im Workshop wird schnell klar, dass es einen größeren Diskurs zwischen den Keyplayern braucht. Alle erleben die Arbeitswelt aus einer eigenen Perspektive und haben individuelle Standing-points und Coping Mechanismen entwickelt.

● Junge Generationen bringen die „Leidenschaft“ und den Willen etwas zu bewegen in den Beruf, während es in höheren Ebenen politischer ist. Motivationen aus der Perspektive der Generationen (X/Y/Z) kommen aus unterschiedlichen Schulen.

● „Wenn du nur hart genug arbeitest, dann baust du dir was auf“ — dieser Satz greift schon lange nicht mehr.

● Fair Work und Arbeitsethos wird ein immer globaleres Thema. Die Pandemie war einer der größten Katalysatoren für den Wandel in diesem Bereich.

● Man muss zwischen politischer und persönlicher Ebene differenzieren. Ultimativ geht es immer noch um den Dialog: Wie viel meiner Lebenszeit möchte ich für meinen Beruf opfern. Das lässt fragen: Was sind die Früchte der Erwerbstätigkeit? Lohnt sich die Arbeit?

● „War for Talents“ hat in der Branche schon längst begonnen. Personal gewinnen und zu halten ist eine der größten Herausforderungen.

● Viele Themen — New Work, Work-Life-Balance — werden heiß gekocht und haben auch schnell einen „Bullshit“-Faktor. Hinter der oberflächlichen Diskussion liegen tiefere Fragen, die auch schnell persönlich und individuell sind.

● Es bestätigt sich immer mehr (wie in der CCA Studie), dass sinnstiftende Arbeit heutzutage wichtig ist.

● Arbeitskultur auf Augenhöhe, insbesondere in Bezug auf Führungskräfte, ist der Schlüssel. Hierarchien sind nicht mehr modern.

● Unternehmer:innen nehmen wahr, dass wenn der Diskurs in der Arbeit zu persönlich wird, dann haben die Führungskräfte das Gefühl, als müssten sie strukturell Dinge regeln.

● Die Illusion „mit der Arbeit die Welt zu verändern“ ist schon lange aufgehoben. Neue Generationen sind desillusionierter als ältere Generationen.

● Sind Exposure, Preise gewinnen, und an der Branche teilnehmen noch eine Motivation für junge Leute? Für einige ganz sicher. Für junge ausgebildete Kreative ist die Mitarbeit an kreativen Projekten und dem „Zeigen, was man kann“ eine der größten Motivationen. Das bedeutet aber auch, dass man schnell desillusioniert wird. „Welche Chancen hat man als einzelne Person noch, etwas zu erreichen?“ — Hier zerbricht die Motivation auch am Unterschied unterschiedlicher Versionen von Einzelpersonen und Unternehmen.

● Diskussion in der Runde:
Führungskräfte fragen: Sind 80% Performance, die als Norm gefühlt werden, akzeptabel, während die eigene Motivation immer gefühlt bei über 100% liegt. Passt man sich als Führungskraft eher an, oder gibt man den Ton vor?
Wahrnehmung in der Führungsebene: Es gibt Mitarbeiter:innen die Umsetzende sind, während andere mehr eine Position als Kulturtreibende haben.

Unausgeglichene Performance von Mitarbeitenden wird gerade in der älteren Generation der Führungskräfte sensibel wahrgenommen.

„Die letzten 20%“ sind ein großer Diskussionspunkt.

● These und Frage: Gibt es mittlerweile eine zu große Lobkultur?
Bin ich als Führungskraft Buddy oder Vorgesetzter? — Lob vor der „Gruppe“ wird als positiv wahrgenommen. Kritik sollte jedoch unter vier Augen sein.

Perspektive Unternehmer:innen: Lob ja, aber als Folge: Was sind damit auch Rechte und Pflichten der Angestellten.

● Erarbeitete Themenkomplexe in zwei Gruppen mit Erkenntnissen:

1. Transparenz, Mitgestaltung, Feedback, Empathie und mentale Gesundheit:
Baseline: Empathie und „gehört werden“. Dinge dialogisch aufarbeiten. Gegenseitige Kommunikation von Erwartung, Boundaries und Triggern. Einen regelmäßigen Rahmen dafür gestalten.

2. Verfügbarkeit, 4-Tage-Woche, New Work / EPU vs. große Agentur:
Was kann man sich als Business leisten und erlauben. Forderung von Kund:innen vs. eigenes Standing.
Bezahlung: Was hat das für Folgen. Vollzeitgehalt für 4-Tage-Woche.
Was ist fair? Auch: Was ist das eigene Arbeitsethos (individuell vs. Kulturell). Was ist die Fehlerkultur im Business.

● Das Thema „Mental Health“ wird immer wichtiger. z.B.: Wie geht man mit Depression bei Mitarbeiter:innen um? → Führungspersonen müssen mehr über Mental Health wissen.

– Mitschrift von Florian Kowatz –

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