Review Fair Work Zwischenbericht I 03.10.2024

Der Creativ Club Austria zog Bilanz über die bisherigen Erfolge der Fair-Work-Initiative und gab einen Ausblick auf die nächsten Aktivitäten.

Der CCA reflektierte ein weiteres Jahr der „CCA Fair Work Initiative“. Die von der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien geförderte Initiative wurde 2022 ins Leben gerufen, um die Arbeitsbedingungen in der Kreativbranche zu beleuchten. Neben Gehältern und Arbeitszeiten geht es auch um Diversität, respektvollen Umgang und eine zukunftsorientierte Arbeitskultur. Im Rahmen des „CCA Fair Work“-Recaps präsentierte die Hamburger Agentur Dear Human, wie gelebte Vielfalt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Kreativbetriebe werden kann.

Der Creativ Club Austria setzt sich für faire und zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen ein. Mit Österreichs größter Branchenumfrage identifizierte er die Hauptprobleme: Die Branche leidet unter einem schlechten Ruf, oberflächlicher Mentalität, veraltetem Führungsstil und ungleichen Arbeitsbedingungen. Maßnahmen wie Coachings, Workshops und Diskussionsformate wie der „Talk der Erregung“ im Rahmen der Ausstellung „Raum der Erregung“ oder der Podcast „Mutter und Muße“ sorgten seither für positive Impulse.

Die positive Resonanz auf bisherige Workshops zeigt den Veränderungswillen der Branche!

ABER: Eine der größten Hürden auf dem Weg zur echten Vielfalt sind unbewusste Vorurteile (Unconscious Bias). Echte Vielfalt entstehe nur dann, wenn Führung auf den Prinzipien von Diversity, Equity, Inclusion und Belonging (DEIB) basiert und eine Kultur schafft, die Unterschiede respektiert und gezielt fördert. Diese Vielfalt muss sich in Teams widerspiegeln, die Kommunikationsstrategien, Produkte und Dienstleistungen entwickeln.

Doch warum sollten beispielsweise Agenturen diesen Aufwand betreiben?

Die Keynote der Diversity-Expertinnen Simone Domke und Fabienne Braun-Haffani von der Hamburger Agentur Dear Human verdeutlichte: Gelebte Vielfalt ist mehr als ein moralischer Anspruch – sie treibt Kreativität, Innovationskraft und eine positive Arbeitskultur voran und wird so auch zum strategischen Vorteil. Diverse Teams entwickeln nicht nur kreativere Ideen, sondern auch bessere Lösungen, weil sie die Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft besser verstehen.

Laut der Diversity Umfrage der deutschen GWA, dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen, legen 67 Prozent der unter 30-Jährigen großen Wert auf eine klare Haltung ihres Arbeitsgebers zu Diversity. Während 44 Prozent kritisieren, dass nicht-weiße Menschen in Unternehmen noch zu wenig gefördert werden. Braun-Haffani betonte, dass junge Talente genau prüfen, ob Unternehmen wirklich hinter ihren Werten stehen – ohne authentische Diversity-Strategien wird es schwierig, diese langfristig zu binden.

–> Agentur Dear Human

 

Text: Leisure

Fotos: Stefan Burghart

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